Wer denkt, dass wir ImkerInnen in den kalten Monaten nichts zu tun haben der täuscht sich. Es gibt immer was in einer Imkerei zu tun. Auch unsere zukünftigen JungimkerInnen, die mit großem Fleiß und Interesse das Freifach Bienenkunde (Modul 1 & 2) besuchen und vieles über unsere Bienen lernen.
Sie haben in den ersten Praxiseinheiten vieles über das Thema Wachs (Wachverarbeitung usw.) gelernt. Die alten Waben wurden mit unserem Dampfwachsschmelzer eingeschmolzen und die Rähmchen wurden sauber gewaschen (desinfiziert) und gegebenfalls repariert. Neue Rähmchen wurden zusammengebaut und Draht eingezogen. Das geschmolzene Wachs wird gesammelt und in einem Wachsumverarbeitungsbetrieb zu neuen Mittelwänden verarbeitet, welche wieder im Frühjahr in die Rähmchen eingelötet werden. Unsere Schulimkerei einen eigenen Wachskreislauf (Bio).
In den Monaten März/April steht das sogenannte "Auswintern" an, mit dem Ziel des Aufbaus gesunder und starker Bienenvölker. In dieser Phase werden folgende Tätigkeiten am Bienenstand und an den Bienenvölker in der Praxis bis in den Sommer ausgeführt:
Erste Kontrolle
– Sichtkontrolle Flugloch
– Futtervorrat (März ca. 8 kg Vorrat, Anordnung prüfen, Notfütterung)
– Raumbesetzung (Wabenhygiene)
– Brutkontrolle (Weiselrichtigkeit/Buckelbrut)
– Gesundheit (Ruhr/Nosema (Kotspritzer))
– Völkerstärke beurteilen
– auf Schäden am Bienenhaus, Bienenwagen, an den Freiständer usw. kontrollieren und Frühjahrsputz durchführen
Maßnahmen/Arbeiten
– Notfütterung durchführen (Futterwaben umhängen oder Flüssigfütterung)
– Wabenhygiene – Altwaben entfernen und einschmelzen
– kranke Völker behandeln (z.B. Abschwefeln ...)
– Raum geben oder reduzieren (Erweitern oder Einengen)
– Baurahmen geben (ab April, Drohnenbrut schneiden, Varroamilbe-Reduktion)
– Tränke aufstellen und Schutzvorrichtungen entfernen
– Bienenvolkumstellung (vor Reinigungsflug)
Fach: Bienenkunde
Dipl.-Wirt.-Ing. (FH) Philipp Scheiber